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„Inspiration Kleist – Kann ein Querdenker Vorbild sein?“

„Ein freier, denkender Mensch bleibt nicht da stehen, wo der Zufall ihn hinstößt; oder wenn er bleibt, so bleibt er aus Gründen, aus Wahl des Bessern.“
Heinrich von Kleist an seine Schwester Ulrike
Frankfurt (Oder), Mai 1799

Kreativ, rastlos, kritisch, suchend, mutig, enthusiastisch, eigensinnig, sehnsüchtig, sensibel, schöpferisch – all diese Eigenschaften assoziieren wir mit Heinrich von Kleist, der sein Leben lang auf der Suche nach sich selbst und seinem Platz in der Gesellschaft war. Heinrich von Kleist war vielseitig und kontrovers. Zum einen kann er als tragische Person gesehen werden, da seine Suche nach der eigenen Identität, Zufriedenheit und Glück letztendlich scheiterte, zum anderen wurde diese Suche zum Triebwerk seines Lebens, zu der Macht, die sein Schaffen voran trieb und seinem Leben die Richtung gab. Diese innere Zerrissenheit macht seine Persönlichkeit so interessant wie widersprüchlich, so vielfältig wie menschlich nachvollziehbar.

Genau dies macht Kleist so faszinierend für uns. Ebenso wie Kleist strebt jeder Mensch nach Entfaltung der eigenen Persönlichkeit, will seine Möglichkeiten voll ausleben und seine Fähigkeiten nutzen, wir alle suchen auch die Anerkennung durch die Gesellschaft. Die Eigenschaften, die ihn für uns so einzigartig machen, stecken in gewisser Weise auch in uns - jeder von uns hat emotionale, kritische und kreative Seiten in sich, die uns als Persönlichkeit ausmachen und prägen.

Die Kritik an den ungleichen gesellschaftlichen Verhältnissen und an der Obrigkeit spiegelt sich in seinen Werken wider und verdeutlicht seinen Mut und den Enthusiasmus, mit denen er für Gerechtigkeit eintrat. Zwar ist die gesellschaftliche Ordnung im 21. Jahrhundert nicht mehr dieselbe wie zu Zeiten Kleists, dennoch ist der Drang nach Veränderung und Umbruch stets präsent.

Unsicherheit und Zukunftsängste – diese Themen haben nichts an ihrer Aktualität verloren. In jedem von uns besteht der Wunsch nach Veränderung aus eigener Kraft und Initiative. In dieser Hinsicht kann uns Heinrich von Kleist als Vorbild dienen.

Daher setzen wir, die studentische Projektinitiative der Europa-Universität Viadrina in Kooperation mit dem Kulturbüro der Stadt Frankfurt (Oder) und dem Kunstgriff e.V., uns zum Ziel, die Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten, die Kleist, die Bürger Frankfurts und die internationalen Studierenden der Viadrina verbindet. Mit den Attributen, die wir Heinrich von Kleist zuschreiben, können sich Menschen mit verschiedenen Hintergründen, Interessen und aus allen Altersgruppen identifizieren. So können die Menschen nicht nur einen Bezug zu Kleist aufbauen, sondern auch zu ihren Mitmenschen eine Verbundenheit entdecken, die sie vorher nicht wahrgenommen haben. Insbesondere möchten wir durch unser Projekt "Inspiration Kleist" eine Brücke zwischen den Studierenden der Europa-Universität und der Frankfurter Bevölkerung bauen, aber auch unser Umfeld mit kritischen Fragen unserer Zeit konfrontieren und zu einer Diskussion anregen.

Projektseminar des Arbeitsbereichs Eventmanagement
[Termin, Ort und ECTS werden noch bekanntgegeben]
Jacqueline Köster, Beauftragte der Stadt Frankfurt für das Kleist-Jahr 2011